Wenn man ganz allein unterwegs ist, dann ist es tatsächlich meist die Logistik, die mich in der Vorbereitung vor die größten Hürden gestellt hat. Besonders wenn unterwegs so wenig Zivilisation ist, dass man nicht unterwegs einkaufen kann.
Lebensmittel, neues Kartenmaterial und manchmal auf Ausrüstung habe ich mir bisher immer entweder im Vorfeld schon an einen Ort unterwegs per Post geschickt (z.B. ein Restaurant an einem Pass oder in einem Bergdorf), oder mir gegebenenfalls auch noch schicken lassen. Aber auch das geht nicht immer und so muss ich manchmal sogar einen lokalen Fahrer engagieren (im Kaukasus), der mir dann hoffentlich zuversichtlich meinen Nachschub bringt. Denn ich möchte nicht mehr Essen als für maximal fünf Tage tragen und Hochtourenausrüstung brauche ich auf meinen Trekkingpassagen auch nicht mitschleppen.
Ich habe dann an einem Ort, der möglichst gut erreichbar ist ein Depot, wo meine Sachen liegen. Bei der Alpentraverse war das Sport Conrad in Garmisch, bei den Pyrenäen habe ich mir vorher Sachen geschickt, in den USA hatte ich mehrere Depots und in Georgien ist mein Depot bei meinen Bergführerfreunden in Tiflis.
Die Karten der Strecke die ich zurückgelegt habe, sowie andere Dinge die ich nicht mehr brauche, schicke ich dann jeweils auf dem selben Weg zurück (ins Depot).
Meine Wäsche wasche ich häufig mit biologisch abbaubarem Waschmittel in Bächen oder Flüssen, oder mal im Tal in einer Pension, wenn es dort laufend warmes Wasser gibt und man es mir erlaubt. Auch das, also die Markierung von potentiellen Waschplätzen, spielt in der Planung eine Rolle. Sauberkeit ist mir, auch wenn ich allein unterwegs bin, einfach wichtig und zudem fühlt man sich dann wohler und es ist auch gesundheitlich sicherer.
Mobiles Internet hatte ich zwar insgesamt wesentlich öfter als erwartet, aber in einigen Situationen (USA, Kaukasus) ist es gut, wenn man sich im Vorfeld wichtige Telefonnummern von unterwegs ins Tourentagebuch geschrieben hat. Das sind jeweils die Nummern der lokalen Bergwacht (man muss nicht immer den Notruf rufen), aber auch ggf. die Nummern der Hütten oder Pensionen, bei denen ich vorbeikomme und natürlich ein paar private Nummern, die ich mir nicht mehr merken kann, seit ich mein Erinnerungsvermögen weitgehend an mein Handy outgesourct habe…
Insgesamt lässt sich sagen, dass es vor Ort immer noch irgendwelche logistischen Probleme gibt, aber mit Freundlichkeit und Flexibilität und dank der unendlichen Hilfsbereitschaft die mir bisher überall begegnet ist, wenn ich sage, dass ich allein unterwegs bin, lässt sich für alles eine Lösung finden.