2018 begann die Arbeit an „Gesichter im Eis“, einem mehrjährigen Portraitprojekt über die verbliebenen größeren Gletscher in den Alpen. Gemeinsam mit dem Fotografen Christian Bock, entstehen Dokumentationen in Bild und Text. Als passionierte Bergsteiger*innen verbindet uns der Wunsch, möglichst viel Zeit mit diesen imposanten weisen Riesen zu verbringen, bevor sie – großteils noch innerhalb unserer Lebenszeit – den Folgen des Klimawandels vollständig zum Opfer gefallen sein werden.
In Bergdörfern dokumentieren wir die Erinnerungen von alten Anwohnern. Sie haben den Rückgang deutlich erlebt, denn in ihrer Kindheit reichten die eisigen Zungen der benachbarten Gletscher oft noch weit ins Tal. Dann besuchen wir die stellenweise noch heute mächtigen Gletscher, um auch sie zu portraitieren. Die Oberfläche des seit Jahrtausenden fließenden alten Eises, dieses geschichtsträchtigen Körpers, ist von tiefen Furchen durchzogen. Sie lassen wieder an die Gesichter ihrer betagten Nachbarn im Tal denken.
Eines der sichtbarsten Zeichen des globalen Temperaturanstiegs ist der weltweite Rückgang der Gletscher. Auch in unseren Breiten lässt sich anhand der Gletscherschmelze sehr plastisch darüber berichten, wie folgenschwer der Klimawandel ist. Heute ist weithin bekannt, dass die Gletscher der Alpen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts fast vollständig verschwunden sein werden.
Ohne moralischen Fingerzeig bemühen zu müssen, entstehen berührende Portraits von Berg und Mensch, die auf ganz persönliche Weise die Brisanz des Klimawandels zeigen. Später kann daraus ein Bildband oder eine Vortragsreihe entstehen.
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